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Univ.Psych. Erlangen Um die "Hupfla", die 1846 eingeweiht und 1977 zu großen Teilen abgerissen wurde, wird seit Monaten heftig gestritten in Erlangen. Die einen wollen einen Abriss zugunsten moderner Neubauten des Universitätsklinikums. Die anderen hielten einen solchen für Barbarei: weil es nicht viele Baudenkmäler dieser Art in Erlangen gibt - und weil dort ein authentischer Gedenkort für ermordete Patienten während der NS-Zeit entstehen könnte.


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Auf dem Areal der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Erlangen (kurz: Hupfla) waren während der NS-Zeit 908 Patienten untergebracht, die anschließend in Tötungsanstalten ermordet wurden. 1500 weitere Patienten starben an den direkten oder indirekten Folgen mangelhafter Ernährung.[26] Die Rolle der damaligen Universitätspsychiatrie unter der Leitung von Friedrich Meggendorfer ist nicht abschließend geklärt.[27]





Friedrich Meggendorfer []

Friedrich Meggendorfer (* 7. Juni 1880 in Bad Aibling; † 12. Februar 1953 in Bamberg) war ein deutscher Psychiater und Neurologe. Er vertrat eine erbbiologisch ausgerichtete Psychiatrie und arbeitete vor allem zu forensischen Themen und zum Alkoholismus als Indikation zur Zwangssterilisation nach dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“. 1930 belegte er das familiäre Vorkommen der hereditären Form der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.[1] Außerdem führte er (in Zusammenarbeit mit Adolf Bingel) als erster deutscher Psychiater 1939 an seiner Erlanger Klinik eine Elektrokrampftherapie durch. 

Meggendorfer wurde am 22. August 1945 durch die Militärregierung entlassen, blieb aber kommissarischer Direktor der Psychiatrischen und Nervenklinik in Erlangen.[1] Nach Prüfung seiner Vergangenheit wurde er am 15. Oktober 1947 wieder zum Professor ernannt und gleichzeitig emeritiert

Astrid Ley (Bearb.) |Titel=Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg 1743–1960 |Band=Teil 2: Medizinische Fakultät |Verlag=Universitätsbund |Ort=Erlangen |Datum=1999 |ISBN=3-930357-30-5 |Seiten=128}}</ref>, war aber auch nach seiner Emeritierung noch wissenschaftlich tätig. 

  1. Vorlage:Literatur
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