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(nach alemannia-ju )


1933 lebten 130 als "jüdisch" bezeichnete Personen in Erlangen.

Auf Grund der zunehmenden Repressalien, des wirtschaftlichen Boykotts und der Entrechtung "verließ" die Mehrzahl der jüdischen Einwohner in den folgenden Jahren die Stadt (1938: 44 jüdische Einwohner, Mai 1939: noch 26).

Von den noch Verbliebenen waren viele auf Unterstützung durch das jüdische Winterhilfswerk oder den Hilfsfonds der Israelit. Gemeinde Fürth angewiesen. Im April 1937 wurde der jüdische Kantor und Lehrer Justin Fränkel verhaftet. Ihm wurde von der Gestapo Würzburg vorgeworfen, sich an einem Ritualmord an einem Kind beteiligt zu haben. Ein in seiner Wohnung gefundenes Stück Mazze (ungesäuertes Brot) wurde beschlagnahmt um es auf Beimischung von Menschenblut zu untersuchen.

Beim NS-Novemberpogrom 1938 wurden am Morgen des 10. November sämtliche jüdische Einwohnerinnen und Einwohner aus ihren Häusern geholt und ins Rathaus (heutiges Palais Stutterheim) verschleppt.

Die gefangen genommenen Männer kamen von dort zunächst in das Erlanger, und dann für sechs Wochen in das Gefängnis nach Nürnberg, Frauen und Kinder wurden in einem Übernachtungsheim in der Wöhrmühle untergebracht.


Ende November 1941 lebten nur noch 13 jüdische Personen in der Stadt. Sechs von ihnen wurden Ende November 1941 in KZ nach Riga deportiert. Am 21. Oktober 1943 wurde die letzte jüdische Frau nach Auschwitz deportiert, wo sie zwei Monate später umgekommen ist.

Von den in Erlangen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind in der NS-Zeit umgekommen (Angaben nach den Listen des "Gedenkbuches - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945"):

Gedenkt an[]

Emil Bacharach (1887)
Isaak Bacharach (1854)
Marie Bacharach (1888)
Amalie Bauer geb. Neuburger (1893)
Ernestine Bauer geb. Stern (1882)
Josef Bauer (1880)
Lotte Bauer (1923)
Simon Bauer (1887)
Emma Bekei geb. Levi (1879)
Erich Benesi (1931)
Gottliebe Benesi geb. Katz (1906)
Hannelore Benesi (1935)
Hildegard Benesi (1933)
Jakob Benesi (1901)
Therese Berberich geb. Reinemann (1915)
Alfred Cohn (1879)
Rosa Cohn geb. Moch (1887)
Hermann Dorn (1868)
Adolf Dreifuß (1859)
Günther Fleischmann (1924)
Ida Fleischmann (1863)
Max Fleischmann (1863)
Josef Flink (1868)
Gisela Gutmeyer (1884)
Louise Haas geb. Bauer (1878)
Betty Hans geb. Wild (1909)
Clara Harwitz geb. Wild (1882)
Bertha Heinemann geb. Stern (1876)
Betty Hopfenmaier geb. Aufseeser (1891)
Hella Hopfenmaier (1926)
Max Hopfenmaier (1892)
Bertha Isaacsohn geb. Karpf (1897)
Erna Isaacsohn geb. Moschkowitz (1893)
Dr. Benno Jakob (1873)
Max Jakob (1876)
Else Karliner geb. Boldes (1891)
Wilma Katz geb. Tausig (1873)
Rosa Kohn geb. Dorn (1889)
Hildegard Laink-Vissing geb. Katz (1896)
Frida Landau (1907)
Adele Leistner, geb. Blumenrath (1881)
Ludwig Loewi (1925)
Maier Männlein (1869)
Max Männlein (1885)
Moritz Männlein (1880)
Simon Männlein (1871)
Therese Männlein (1877)
Franziska Meyer, geb. Morgenthau (1870)
Siegmund Meyer (1895)
Ludwig Neu (1865)
Jette Rosengarten geb. Lambert (1862)
Jenni Rotenstein (1912)
Simon Rotenstein (1899)
Sofie Rotenstein geb. Paper (1872)
Gisela Rubenstein geb. Weinberger (1906)
Julie Schlamme, geb. Silberschmidt (1868)
Thekla Schmidek geb. Schlamme (1891)
Pauline Schnaittacher (1895)
Rosa Schnaittacher (1870)
Rosette Simon geb. Brüll (1868)
Babette Sommerhäuser, geb. Freitag (1874)
Olga Steiner (1908)
Adolf Stern (1878)
Arthur Stern (1869)
Sidonie Stern geb. Stern (1884)
Frieda Uhlfelder geb. Flink (1883)
Josef Uhlfelder (1881)
Ingeborg Walg, geb. Hopfenmaier (1921)
Thekla Wassermann (1895)
Wilhelm Wassermann (1893)
Ida Wechsler geb. Schönberger (1887)
Klothilde Weglein geb. Katzenberger (1869)
Samuel Weglein (1865)
Benno Weinmann (1883)
Isaak Weinstock (Iwan Weinstock; 1859)
Bruno H. Weyl (1881)
Ignatz Wild (1879)
Paula Wild geb. Schiff (1882)
Frieda Wollmann geb. Brüll (1860)

ergänzte Namen (Anmerkg.):

Julius Braun (1897)
Ernst Cohn (1900)
Justus Fuld (1901)
Berthold Gutmann (1898)
Julius Heller (1922)
Gertraud Hirschmann (1900)
Ludwig Jakobsohn (1907)
Meta Klestadt geb, Schwed (1895)
Martin Liebermann (1921)
Selma Männlein (1880)
Ilse Mayer (1911)
Henriette Meyer (1910)
Irma Naumburger geb. Eising (1888)
Jakob Oberländer (1882)
Hedwig Quittner (1908)
James Thomas Rahn (1897)
Franziska Reinmund geb. Bemsel (1891)
Rosa Reis geb. Holzinger (1879)
Siegfried Rieß (1907)
Walter Rosenblatt (1912)
Milly Rosenwald geb. Geschmay (1890)
Thekla Schmidek geb. Schlamme (1891)
Lilly Schnebel (1881)
Berthold Sturm (1881)
Erna Thäter geb. Mayer (1893)
Berta Thalheimer (1875)
Matilde Tuteur (1863)
Emil Walz (1890)
Edgar Weis (1907)
Berta Wertheimer (1898)
Sophie Wiesengrund (1893)


Diese Liste der Opfer wurde zum 1. Mai 2016 von Herrn Christof Eberstadt, dem "Beauftragten der Jüdischen Kultusgemeinde Erlangen für die alte jüdische Gemeinde" überarbeitet und aktualisiert. Die nachfolgenden Angaben wurden mit Herrn Nikolaus Braun M.A. vom Archiv des Bezirks Oberbayern zu den Vorgängen in Eglfing-Haar, und mit Herrn Magister Peter Eigelsberger von der Dokumentationsstelle Hartheim des OÖLA abgestimmt; außerdem beteiligten sich eine Reihe Stadt- und Landesarchive an der Suche, ausgewiesene Fachbuchautoren und Teilnehmer von Stolpersteininitiativen, sowie das Bundesarchiv:


Weblinks[]

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